Praxisfall: Übelkeit in der Schwangerschaft

Eine Frau im Alter von 34 Jahren konsultiert mich wegen Übelkeit in der Schwangerschaft und Blasenentzündung. Sie ist im 4. Monat schwanger und fühlt sich nicht wohl. Sie hatte sich so auf das Kind gefreut und jetzt belastet sie die ganze Situation.

Seit Beginn der Schwangerschaft leidet sie unter Übelkeit. Sie muss sich mehrmals am Tag übergeben. Sobald sie Fettes oder gebrühten Kaffee riecht, bekommt sie Übelkeit. Nach dem Essen fühlt sie sich schnell aufgetrieben. Ihr ist schnell zu warm. Am besten geht es ihr beim Spazierengehen an der frischen Luft. Sie muss sich immer zwingen, etwas zu trinken, hat auch kein Durstgefühl. Sie merkt es dann erst, wenn ihr Mund ganz trocken ist.

Sie hat auch momentan schon den zweiten Harnwegsinfekt. Beim ersten hatte sie ein Antibiotikum verordnet bekommen. Nun will sie es anders angehen. Sie hat ein Gefühl, dass die Harnröhre überreizt ist und dabei ständigen Harndrang.  Es kommt aber nur wenig Urin, beim Wasserlassen brennt es sehr. Am besten geht es ihr abends nach 17.00 Uhr (auch die Übelkeit ist dann besser), am schlechtesten nach dem Aufstehen.

Ich nehme die gesamte Anamnese auf. In ihrer Vorgeschichte und in der Familie waren einige Krankheiten, die ich mit berücksichtige.

Zuerst verordne ich ein homöopathisches Arzneimittel, das den Schwerpunkt auf die akute Blasenentzündungen legt und dazu eine spagyrische Tinktur für den Blasen-Nieren-Bereich. Das Mittel soll 3 Tage lang 3x tägl. eingenommen werden. Wenn das Brennen beim Wasserlassen und der Harndrang nach ½ Tag nicht besser ist, soll sie sich gleich melden. Gott sei dank geht es nach ein paar Stunden aufwärts. Und nach einigen Tagen ist es ganz vorbei.

Ihr ist immer noch schlecht, sie muss sich noch übergeben, das erste Mittel hat also hier nicht geholfen. Die Patientin kommt nach einer Woche zum nächsten Termin und ich verordne ihr ein weiteres Arzneimittel in einer hohen Potenz. Jetzt geht es insgesamt aufwärts. Nach 2 Wochen fühlt sie sich sehr fit, die Übelkeit hat aufgehört und sie kann sich wieder über die Schwangerschaft freuen.