Sauerampfer – Immunsystem und Menstruationsbeschwerden

Sauerampfer (Rumex acetosa) stammt aus Europa und Nordasien. Der Anbau geht auf 4.000 v.Chr. zurück. Die Pflanze ist verwandt mit anderen bekannten Nutzpflanzen wie dem Rhabarber oder dem Buchweizen, aber auch mit exotischen Gewürzkräutern wie dem Vietnamesischen Koriander.

Im Mittelalter war Sauerampfer in ganz Europa ein bedeutendes Gemüse und wurde auch von alten Ägyptern, Griechen und Römern angebaut. Als bekannteste Quelle gilt wohl der uns gut bekannte Pfarrer Sebastian Kneipp.

Die sauer schmeckenden Blätter werden oft als Zitrone der Blattkulturen bezeichnet und sind der am häufigsten verzehrte Teil der Pflanze.

Der Sauerampferstamm und die Blüte werden bereits seit der Antike für medizinische Zwecke verwendet. In der Heilkunde wird davon ausgegangen, dass Sauerampfer ein „kühlendes“ Kraut ist und bei Schwellungen und entzündlichen Erkrankungen hilfreich sein kann. 

In der heutigen Medizin finden wir den Sauerampfer in pflanzlichen Arzneimitteln, wie z.B. in dem bekannten Sinupret gegen Atemwegserkrankungen. 

Die Dosierung ist wie bei jeder anderen (Heil-) Pflanze ausschlaggebend für die Wirkung. Da der Sauerampfer ebenso wie der Rhabarber Oxalsäure enthält, sollten keine großen Mengen oder die älteren, rot gefärbten Blätter, verzehrt werden. Menschen mit Nierenleiden und Eisenmangel sowie Schwangere sollten sich vor dem Verzehr von Sauerampfer gut über dessen Wirkung informieren oder ganz davon absehen.

Sauerampfer Rezept - Heilpraktikerin Dr. Röll-Bolz in Karlsruhe

Was steckt drin, im Sauerampfer?

Eine Tasse Sauerampfer enthält etwa 4 Gramm Ballaststoffe, um den regelmäßigen Stuhlgang, den Cholesterinspiegel und den Blutzucker aufrechtzuerhalten. 

Sauerampfer enthält wichtige Vitamine und Mineralien wie Vitamin A, Vitamin C, Natrium, Kalium, Magnesium, Kalzium und Eisen. Als Eisenquelle ist er aber nicht zu empfehlen, weil die enthaltene Oxalsäure die Eisenaufnahme hemmt.

Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin, das die Augen, das Immunsystem und den Knochenwachstum unterstützt.

Vitamin C ist ein wasserlösliches Vitamin, das für seine Rolle bei der Kollagensynthese und seine antioxidativen Eigenschaften bekannt ist. Natrium, Kalium und Magnesium sind die am häufigsten vorkommenden Mineralien in menschlichen Zellen und spielen jeweils eine Rolle für den Elektrolyt- und Flüssigkeitshaushalt. Calcium ist ein struktureller Bestandteil unseres Knochenbaus. Eisen ist für die Sauerstoffzufuhr und die DNA-Synthese erforderlich.

Die phenolischen Verbindungen des Sauerampfers haben eine wichtige Schutzwirkung gegen Entzündungen und Zellschäden und beeinträchtigen die Tumor- und Östrogenrezeptoraktivitäten. Zu den wichtigsten phenolischen Verbindungen im Sauerampfer gehören Catechin, Resveratrol, Vanillinsäure, Sinapinsäure. Sauerampferblätter enthalten ebenfalls Beta-Carotin.

Sauerampfer in der Küche

Die Blätter haben einen sauren Geschmack, der sie zu einer leckeren Ergänzung von Salaten oder einer würzigen Beilage zu rotem Fleisch und Braten oder Eintöpfen macht. Die Älteren unter uns werden sich bestimmt daran erinnern, als Kinder die sauer schmeckenden Blätter und Stängel “von der Wiese weg” gegessen zu haben.

Sauerampfer findet man von Mai bis Juni, die Erntezeit ist wie bei Rhabarber traditionell bis zum 24. Juni, dem Johannistag. Viele Köche schwören inzwischen darauf, dass der beste Sauerampfer schon im zeitigen Frühjahr geerntet werden sollte, wenn das Kraut weniger bitter ist. Die jungen Blätter sind eine feine Rohkost als Beigabe in Salaten oder Kräuterquarks und Brotaufstrichen. Wegen der enthaltenen Oxalsäure und der leicht abführenden Wirkung sollte man aber immer nur eine Handvoll Blätter beigeben.

Übrigens: die berühmte Frankfurter “Grüne Sauce” enthält ebenfalls Sauerampfer.

Sauerampfer hat einen würzigen, sauren Geschmack, den manche mit Zitronenschale vergleichen. Das pfeilförmige Gemüse verleiht grünen Salaten eine komplexe Geschmackskomposition, kann aber auch sehr gut in Suppen, Saucen und Eintöpfen verwendet werden.

Die würzige Säure von Sauerampfer wird häufig bei fetthaltigen Gerichten wie Käse- oder Eierspeisen verwendet. Sie können fetten Fisch, wie z.B. Lachs mit Butter und gehackten Sauerampfer garnieren oder auf eine Käseplatte geben. 

 Was Sie beachten sollten:

Am geeignetsten sind die frischen Blätter im Frühjahr bis Mitte Juni, wenn die Blätter noch jung und frisch sind. Ältere Blätter können in größeren Mengen zu Durchfall und Magenproblemen führen. Sauerampfer sollte insgesamt sparsam eingesetzt werden, da die enthaltenen Oxalate und Alkalisalze in größeren Mengen den Magen und Darm reizen. Wenn Sie Nieren- oder Gallensteine haben oder an anderen Lebererkrankungen leiden, schwanger sind oder stillen, sollten Sie deswegen auf die Verwendung ganz verzichten.

Sauerampfer-Maske gegen Sonnenbrand

Die Maske hat eine wunderbar kühlende Wirkung und wird auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Nachdem die Masse auf der Haut getrocknet ist, wird sie mit einem weichen, feuchten Tuch vorsichtig abgetragen. 

Zutaten:

  • Eine Handvoll Sauerampfer
  • Eine Packung Speisequark

Zubereitung:

Den Quark und die kleingeschnittenen Blätter miteinander vermengen und 5 – 10 Minuten ruhen lassen. Dann wie oben beschrieben verwenden.

Sauerampfer-Tee 

Aus frischen Blättern:

Der Sauerampfer-Tee aus den frischen Blättern unterstützt dank seiner antioxidativen Wirkung effektiv das Immunsystem und ihm wird eine helfende Wirkung bei Menstruationsbeschwerden zugeschrieben.

Zutaten:

  • 1 Esslöffel frische Sauerampfer-Blätter
  • ¼ Liter nicht kochendes Wasser

Zubereitung:

Der Sud sollte 5 Minuten ziehen und kann maximal eine Woche lang bis zu 3x täglich getrunken werden. 

Übrigens:

Sauerampfer ist eine Verwandte des „Krausen Ampfers“ (Rumex crispus, Rumex), der in der Homöopathie u. a. bei entzündlichen Atemwegserkrankungen, Reizhusten mit Wundheitsgefühl in der Brust und Hauterkrankungen verwendet wird.

Für weitere Fragen und eine Terminvereinbarung rufen Sie mich gerne an:

Tel. 0721/ 9631 8378.

Ihre Heilpraktikerin in Karlsruhe, Dr. Claudia Röll-Bolz.